Am 12. November 2024 feierten zwei bedeutende Einrichtungen der psychosozialen Versorgung in Wien ihr gemeinsames Jubiläum: 30 Jahre ESRA und 50 Jahre Maimonides-Zentrum im Wiener Rathaus. Unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Michael Ludwig und in Anwesenheit von Stadtrat Peter Hacker, IKG-Präsident Oskar Deutsch sowie zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Wien und der Jüdischen Gemeinde wurden ESRA und das Maimonides-Zentrum als unverzichtbare Säulen der psychosozialen Versorgung in Wien gewürdigt.
Die Einrichtungen sind Teil eines europaweit einzigartigen Netzwerks, das umfassende medizinische, therapeutische und soziale Unterstützung für die jüdische Gemeinde und darüber hinaus bietet. Besonderer Dank gilt dem Fonds Soziales Wien, der die wichtige Arbeit als Hauptfördergeber ermöglicht, sowie der Österreichischen Gesundheitskasse als langjährigem Partner.
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig betonte die Wichtigkeit der beiden Institutionen für Wien:
ESRA und das Maimonides-Zentrum sind nicht nur Institutionen, sie sind ein Versprechen an unsere jüdische Gemeinschaft. Sie stehen für eine Stadt, die zusammenhält, die füreinander sorgt und in der Jüdinnen und Juden sicher leben und sich entfalten können. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Entwicklung in den letzten 30 bzw. 50 Jahren möglich gemacht haben. Herzliche Gratulation zum Jubiläum!
ESRA – Seit 30 Jahren psychosoziale Unterstützung für Überlebende und Krisenbetroffene
Seit seiner Gründung 1994 unterstützt ESRA Überlebende der NS-Verfolgung und deren Nachkommen, Menschen, die von antisemitischen Vorfällen betroffen sind, sowie Personen aus Krisengebieten wie der Ukraine. Mit über 85 Mitarbeiter*innen bietet ESRA jährlich mehr als 3.000 Menschen multiprofessionelle Versorgung in Form von Beratung, Therapie und sozialer Unterstützung – ambulant, mobil und vor Ort in Wiener Schulen und im Maimonides-Zentrum.
Das Maimonides-Zentrum – Generationenverbindende Pflege für die jüdische Gemeinschaft
Das Maimonides-Zentrum ist das einzige jüdische Seniorenheim in Österreich und ein Ort, an dem die Pflegebedürfnisse der Überlebenden der NS-Zeit besonders berücksichtigt werden. Sowohl religiöse als auch humanitäre Motive bilden das geistige Fundament des Maimonides-Zentrums. Die Bewohner*innen erhalten pflegerische, therapeutische, medizinische und psychologische Unterstützung und feiern gemeinsam die jüdischen Feiertage. Das Zentrum befindet sich auf dem größten jüdischen Campus Europas, in unmittelbarer Nähe zur jüdischen Schule, was es zu einem generationenverbindenden Treffpunkt macht.
Engagierter Einsatz für die Zukunft
ESRA-Obfrau Dwora Stein, die Geschäftsführung Susanne Schütt und Benjamin Vyssoki sowie MZ-Beiratsvorsitzende Judith Adler und Geschäftsführer Micha Kaufman dankten ihren Teams für ihren überaus engagierten Einsatz und wünschen sich, dass gerade in schweren Zeiten, mit steigenden psychosozialen Versorgungsbedarfen, beide Einrichtungen auch in Zukunft allen Menschen helfen können, die diese Angebote so dringend benötigen.