Am 12. März erinnert die Medizinische Universität Wien jährlich nicht nur an ihre eigene Gründung, sondern auch an die tragischen Ereignisse des sogenannten „Anschlusses“ Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938. Traditionell findet zu diesem Anlass eine Gedenkfeier beim Mahnmal gegen das Vergessen vor dem Rektoratsgebäude statt.
Bei der diesjährigen Veranstaltung hielten Rektor Markus Müller, Ilay Levi, stellvertretender Missionsleiter der israelischen Botschaft, sowie Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Ansprachen. Die Zeremonie wurde musikalisch von Oberkantor Shmuel Barzilai begleitet.
Als Zeitzeuge der zweiten Generation berichtete Richard März über das Schicksal zweier Frauen, die zum Zeitpunkt des Anschlusses im März 1938 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien studierten: Gertraud (Traute) Ruth März, geborene Bleier (1915–1990) und Greta Spanierman-Spielberger (1913–2012). Angesichts aktueller Entwicklungen beendete er seinen bewegenden Vortrag mit dem eindringlichen Appell: „'Niemals Vergessen' allein genügt nicht.“
Im Rahmen des Tags der MedUni Wien wurde der langjährige Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und Tempelvorstand Arnold „Dicky“ Pollak mit einem "Lebenswege"-Gespräch geehrt. Rektor Markus Müller überraschte Pollak am Ende der Veranstaltung zudem mit der Verleihung der Ehrennadel der Universität. Hier können Sie das Gespräch in voller Länge ansehen. Einen Bericht über den Abend finden Sie auch im Wina-Magazin.