Von Lisa Vavra
Seit etwa einem Jahr schicken militante Palästinenser immer wieder Ballons mit Brand- und Sprengstoffsätzen auf israelisches Gebiet. Allein seit Anfang der Woche soll es dadurch der israelischen Zeitung Maariv zur Folge in Israel zu 100 Bränden gekommen sein. Bei Protesten gegen die Nahost-Wirtschaftskonferenz, die letzte Woche in Bahrain stattgefunden hatte, kam es zu erneuten Angriffen von Palästinensern. Hierbei wurden 13 Felder in Brand gesteckt. Außerdem traf ein Ballon einen israelischen Kindergarten – zum Glück wurde niemand verletzt.
Auch in Ramallah fanden Demonstrationen gegen die von Amerika initiierte Konferenz statt. Was Donald Trump als „Jahrhundert-Deal“ propagiert, stellt einen Friedensplan für den Nahen Osten dar. Zu Protesten kam es, obwohl mehr als die Hälfte der verfügbaren 50 Millionen Dollar in die Westbank finanziert werden soll. Beispielsweise soll ein Verbindungskorridor zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland gebaut werden und palästinensische Flüchtlinge in Jordanien, Ägypten und dem Libanon unterstützt werden.
In Reaktion auf die letzten Ausschreitungen blockierte Israel die Treibstofflieferungen nach Gaza, die das einzige dortige Kraftwerk beliefern sollten. Durch die fehlenden Lieferungen droht Gaza eine Verschlechterung der Energieversorgung. Seit Jahren lebt die Bevölkerung des palästinensischen Territoriums mit ständigen Stromausfällen. Außer durch das eigene Kraftwerk wird der Gazastreifen von Israel und Ägypten mit Strom versorgt. Seit Oktober 2018 sorgt auch Katar für Treibstofflieferungen und konnte die Situation somit für die Bewohner und Bewohnerinnen des palästinensischen Gebietes erleichtern.
Wenige Tage nach den Ausschreitungen und der Auferlegung von Sanktionen konnte Ägypten als Vermittler eine Einigung zwischen der Hamas und Israel erreichen: Israel beliefert Gaza wieder mit Treibstoff und weitet die Fischereizone aus; dafür unterlässt die Hamas das Senden von Sprengstoffballons nach Israel. Doch wie sooft bereits in der Vergangenheit beobachtet werden konnte, hielt der Waffenstillstand nicht lange an. Schon nach einem Tag schickte die Hamas weitere 14 Ballons nach Israel und löste damit weitere Brände aus. Die Bewohner des Grenzgebietes wandten sich daraufhin am Wochenende an die UNO, um die Menschenrechtsverletzungen durch die Hamas anzuprangern. Premierminister Benjamin Netanjahu machte unterdessen klar, dass er alles täte, um Israel zu schützen – einen Krieg gegen die Hamas schließt er dabei nicht aus: „Wenn nötig, werden wir mit viel härteren Mittel reagieren.“
Quelle: Mena Watch