SOS Mitmensch: Recherche dokumentiert FPÖ-Unterstützung für neonazinahe Kreise

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Wien (OTS) - SOS Mitmensch veröffentlicht eine Recherche, die die Unterstützung der FPÖ-Führung für antisemitische, rassistische und neonazinahe Kreise dokumentiert. In den vergangenen Jahren habe die FPÖ systematisch Inserate und Beiträge in einem Magazin geschalten, das mit der neonazistischen NPD sympathisiere, so SOS Mitmensch. Damit habe die FPÖ-Führung einen schweren Vertrauensbruch gegenüber der österreichischen Bevölkerung begangen, erklärt die Menschenrechtsorganisation.



Sympathien für neonazistische NPD


Im Fokus steht einmal mehr die Zeitschrift „Aula“, die bereits wegen der Verunglimpfung von KZ-Überlebenden in die Schlagzeilen geraten war. Jetzt hat eine Recherche von SOS Mitmensch ergeben, dass das von der FPÖ unterstützte Magazin im Frühjahr 2017 in mehreren Beiträgen klare Sympathien für die neonazistische NPD zum Ausdruck gebracht hat. So wurde unter anderem die gerichtliche Einstufung der NPD als „wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus“ und als „verfassungsfeindlich“ in der „Aula“ scharf angegriffen. Die „Aula“ spricht in diesem Zusammenhang von einem „verdeckten Bürgerkrieg gegen die NPD“ und von einer „Auflösung des Volkes“ durch den Gerichtsentscheid des deutschen Bundesverfassungsgerichtes. Auch das Verbotsgesetz wurde attackiert, weil dieses „eine Meinung bestrafe“, berichtet SOS Mitmensch. Darüber hinaus gehöre zum engeren Autorenkreis des FPÖ-nahen Magazins auch zumindest ein Mitglied der neonazistischen NPD.



Massenhaft FPÖ-Inserate für „Aula“


Dennoch überhäuft die FPÖ das Magazin weiter mit Inseraten, wie die Recherche von SOS Mitmensch zeigt. Allein im Jahr 2016 wurden von der FPÖ zehn teils großflächige Inserate in der „Aula“ geschalten. Hinzu kamen sechs Beiträge durch FPÖ-Funktionäre und fünf Interviews mit FPÖ-Politikern, darunter gleich drei Auftritte von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Auch 2017, nachdem die „Aula“ bereits wegen der Beschimpfung von KZ-Überlebenden zivilrechtlich verurteilt war und deutlicher denn je Sympathien für die neonazistische NPD erkennen ließ, habe die FPÖ ungeniert ihre Inseratschaltungen, Beiträge und Interviews fortgesetzt, berichtet die Menschenrechtsorganisation.



Vertrauensbruch der FPÖ


SOS Mitmensch betont, dass eine Partei, die auch nur die geringste Nähe zum neonazistischen Spektrum habe, nicht vertrauenswürdig sei. „Man muss sich das einmal vorstellen: Ein Magazin sympathisiert mit einer Neonaziorganisation, beschimpft KZ-Überlebende und publiziert übelste antisemitische und rassistische Beiträge, und im gleichen Magazin tauchen Strache, Hofer, Vilimsky, Haimbuchner und viele mehr aus der FPÖ immer wieder fröhlich lächelnd in Inseraten, Beiträgen und Interviews auf. Die FPÖ-Führung hat das Vertrauen der österreichischen Bevölkerung, dass Parlamentsparteien mit neonazinahen Kreisen nicht das Geringste am Hut haben, massiv gebrochen und schändlich missbraucht“, sagt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.


Bildmaterial zur SOS Mitmensch-Recherche finden Sie hier: https://www.sosmitmensch.at/fpoe-unterstuetzt-neonazinahe-kreise


Rückfragehinweis:


SOS Mitmensch, Zollergasse 15/2, 1070 Wien


Alexander Pollak0 664 512 09 25


apo@sosmitmensch.at


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Quelle: https://www.sosmitmensch.at/fpoe-unterstuetzt-neonazinahe-kreise