Am 9. Januar haben Kardinal Christoph Schönborn, Oberrabbiner Jaron Engelmayer und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, die „Wiener Erklärung“ im Erzbischöflichen Palais unterzeichnet. Die Erklärung betont die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften zur Förderung von Frieden und einem harmonischen Miteinander in der Gesellschaft.
Kardinal Schönborn betonte, dass die Botschaft der Erklärung dauerhaft aktuell sei und die Religionen eine wichtige Rolle bei der Lösung gesellschaftlicher Konflikte spielen.
Oberrabbiner Engelmayer würdigte die Initiative und betonte: "Wir zeigen hiermit, dass Religionen miteinander friedlich und respektvoll umgehen können, dass man sich gegenseitig als Bereicherung erfährt und miteinander in diesem Land friedlich leben möchte und kann."
IGGÖ-Präsident Vural unterstrich die gute interreligiöse Zusammenarbeit. Die Initiative zeigt auch, dass Muslime ein Teil Österreichs sind und gemeinsam die Zukunft dieses Landes gestalten wollen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften sei Vorbild über die eigenen Grenzen hinweg.
Die „Wiener Erklärung“ ist ein Zeichen für den langjährigen Dialog und die konstruktive Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Wien, die sich gemeinsam für den Frieden und das Gemeinwohl einsetzen.
Die Erklärung im Wortlaut:
"In Wien gibt es eine gute, tragfähige und konstruktive Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften. Sie ist auch Frucht eines langjährigen Dialogs in unserer Stadt. Aus dieser Erfahrung und aus unserer gemeinsamen Verantwortung setzen wir uns für den Frieden ein - in der Überzeugung, dass der Glaube eine kraftvolle Basis für ein friedliches Zusammenleben sein kann.
Entschieden verurteilen wir jeglichen Missbrauch von Religion zur Anstiftung oder Rechtfertigung von Terror und Gewalt. Zugleich treten wir gegen jede Form von Diskriminierung und Bedrohung religiösen Lebens auf. Wir verpflichten uns, das gegenseitige Verständnis und den Zusammenhalt in unseren Religionsgemeinschaften mit aller Kraft zu stärken.
Wir appellieren an unsere Gemeinden und an alle Menschen, die in Wien leben, sich unermüdlich für den Erhalt des friedlichen und respektvollen Miteinanders in unserer Stadt einzusetzen."