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Protest gegen die Vorgehensweise des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

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Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wurde und wird mit Geldmitteln der Republik Österreich, der Stadt Wien und der Israeltischen Kultusgemeinde (IKG) finanziell gefördert und unterstützt. Die IKG Wien ist mit dem Inhalt der derzeit ausgeschriebenen DirektorInnen-Stelle für das VWI inhaltlich nicht einverstanden. Dies hat auch die Vizepräsidentin der IKG Wien und VWI-Vorstandsmitglied, Frau Claudia Prutscher, in der letzten VWI-Klausurtagung am 24. März 2021 klar artikuliert.

Die darin enthaltenen Anforderungen an die/den neue/n Direktor/in entsprechen nicht mehr den ursprünglichen Intentionen und Plänen, die bei der Gründung des VWI klar formuliert wurden. Erstens muss eine Trennung der VWI-Leitung in einen wissenschaftlichen und einen geschäftsführenden Bereich gewährleistet sein. Diese Trennung ist in der Ausschreibung nicht nachvollziehbar.

Zweitens entwickelt sich das VWI in eine Richtung, wofür es nicht gegründet worden war. Die Intention und Hauptanliegen von Simon Wiesenthal bestanden in erster Linie in der Ausforschung und Ahndung von NS-TäterInnen und MitläuferInnen, um den Opfern Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Hätte Wiesenthal gewusst, dass das VWI die Täterforschung in den Hintergrund rückt und sich als Kompetenzzentrum mit dem Schwerpunkt Genozidforschung profilieren möchte, hätte er sein Archiv sicher nicht in Wien belassen, sondern in das Simon Wiesenthal Center nach Los Angeles übergeben.

Die Erforschung des Holocaust und der NS-Zeit von Seiten des VWI sind wichtige Forschungsbereiche. Dennoch stellt sich die Frage, warum das VWI keine Antisemitismus- oder Rassismusforschung betreibt oder zumindest die ständig steigenden antisemitischen Vorfälle in Österreich verurteilt. Diese Themenbereiche sind neben der Täterforschung die grundlegenden Säulen für die Existenz und das Fortbestehen des Instituts und wären ein Gebot der Stunde.

Die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) kann und will diese Entwicklung nicht akzeptieren und fordert eine Klarstellung und Besinnung auf die Gründungsintentionen.

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