1090 Wien, Seegasse 9 | Zugang über das Pensionistenheim Rossau | Eingang Seegasse 11
Dieser Friedhof liegt im Hof eines heutigen Pensionistenheimes und reicht auf die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück. Er ist damit der älteste erhaltene jüdische Friedhof Österreichs, mit einem Ausmaß von circa 2.300 m², und diente bis 1783 der jüdischen Gemeinde als Begräbnisstätte.
Erwähnung verdient der Umstand, dass die Grabsteine immer wieder von der Hochwasser führenden Donau weggeschwemmt wurden und nach dem Zurückweichen der Flut nur annähernd auf ihrem ursprünglichen Platz wieder aufgestellt werden konnten. Erst die Donauregulierung in den Jahren 1868–1875 schuf Abhilfe.
Um die nach Schändung des Areals noch verbliebenen Grabsteine vor Zerstörung zu bewahren, wurden diese im Jahre 1943 auf den Zentralfriedhof, Tor IV, gebracht und dort vergraben. Erst im Jahre 1984 konnten diese Grabsteine auf den Friedhof Seegasse zurückgebracht und wieder aufgestellt werden.
Seit 2011 wird der Friedhof, mit Unterstützung der Gemeinde Wien und des Bundesdenkmalamtes, laufend saniert. Die Grabsteine werden nach einer genauen Vermessung des Geländes, unter Mithilfe israelischer rabbinischer Fachleute, wieder an ihren historischen Orten aufgestellt und restauriert.
Im Zuge von Fundamentgrabungen wurden Grabsteine entdeckt, die beim Abtransport im Jahre 1943 am Friedhof verblieben sind, und dort gesichert wurden.
Gepflegt wird der Friedhof von der Gemeinde Wien | Stadtgartenamt.
Der Friedhof ist bis auf Weiteres gesperrt, da wegen des Baustellenbetriebes kein Zugang möglich ist.