Unter dem Titel "Erinnerung und Verantwortung" fand am 15. Oktober im Parlament die erste Konferenz des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Nationalfonds wird in Zukunft laut der jüngsten Novellierung des Nationalfondsgesetzes jährlich derartige Konferenzen abhalten. Im Fokus stand dieses Jahr die Zukunft von NS-Aufarbeitung und Gedenken in Österreich sowie ein Ausblick auf das Jahr 2025 – dem Gedenkjahr anlässlich 80 Jahre Kriegsende und Zweite Republik. Die Konferenz bot zudem eine Rückschau auf die bisherige NS-Aufarbeitung in Österreich und würdigte die dabei erzielten Leistungen.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka verwies im Rahmen der Veranstaltung auf die Notwendigkeit eines aktiven Engagements in der Jetzt-Zeit. Hannah Lessing ging auf die Arbeit des Nationalfonds über die vergangenen 29 Jahre ein und gab einen Ausblick auf die Herausforderungen, die in Zukunft bevorstehen.
Die Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl betonte, dass die Vermittlungsarbeit zur Shoah von jungen Menschen oft dankbar angenommen wird. Die Historikerin und Mitglied des Komitees des Nationalfonds Brigitte Bailer verwies in ihrem Impulsvortrag darauf, dass die Achtung der Menschenrechte sowie der Schutz der Demokratie auch ein Zeichen der Ehrung der Opfer der Nationalsozialisten ist. Die Politikwissenschaftlerin Elke Rajal ging auf die aktuellen Zahlen rund um antisemitische Übergriffe ein.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion ging auch IKG-Präsident Oskar Deutsch auf die aktuellen Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus und den Erhalt jüdischen Lebens ein.