Am 6. April versammelten sich zwischen 350 und 400 Menschen am Wiener Judenplatz, um der 59 Geiseln zu gedenken, die sich seit mittlerweile eineinhalb Jahren in der Gewalt der Hamas befinden.
Unter dem Motto „Vienna Stands Up For The Hostages“ machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 59 Personen, die nach wie vor in Gaza gefangen gehalten werden, sichtbar. Im Zentrum des Protests standen 59 Menschen, die jeweils ein Plakat mit dem Namen und Bild einer Geisel hielten.
Die Kundgebung begann mit einer gemeinsamen Begrüßung durch Miriam Brownstone, gefolgt vom Gesang des Liedes „Acheinu“. Eindringlich wurden anschließend die Namen aller Geiseln laut vorgelesen.

Besonders emotional wurde die Atmosphäre, als Angehörige der Geiseln im Mittelpunkt der Versammlung sprachen. Die Tante von Bar Kupperstein richtete persönliche Worte an ihren Neffen, dessen Lebenszeichen kürzlich Hoffnung weckte. Ebenfalls anwesend waren Ye’ela David und Gaya Gilboa Dalal, deren Brüder Eyviatar David und Guy Gilboa Dalal seit dem Terrorangriff während eines Musikfestivals in Gaza von den Terroristen gefangen gehalten werden. Ein weiteres bewegendes Zeugnis gab Daniel Kapp ab, der eine Nachricht von Tal Shoham vorlas – Shoham war nach mehr als 500 Tagen Geiselhaft freigekommen und setzt sich nun aktiv für die Freilassung der verbliebenen Geiseln ein.
Zum Abschluss sprachen Oberrabbiner Jaron Engelmayer und Oberkantor Shmuel Barzilai ein Gebet für die Geiseln, die israelischen Soldatinnen und Soldaten und den Staat Israel. Die Kundgebung endete mit einem gemeinsamen, kraftvollen Singen der israelischen Nationalhymne „Hatikva“.

Die Veranstaltung stand symbolisch auch gegen den zunehmenden globalen Antisemitismus und setzte ein deutliches Zeichen der Solidarität und Hoffnung. Veranstaltet wurde das Gedenken von „Bring Them Home Vienna“ gemeinsam mit jüdischen Organisationen wie WIZO, Zusammen, Jad Be Jad, Shomer Hatzair, Bnei Akiva, JÖH und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG).